Das Raketenartilleriebataillon 72 (neu)

Standort: Wuppertal


 
 
Mit dem Einzugsappell am 13.10.1981 in der COLMAR-Kaserne beginnt die Geschichte des Raketenartilleriebataillon 72 (neu). Nach Verlust des Lehrauftrages kann sich das Bataillon nun auf seinen Einsatzauftrag konzentrieren. Truppendienstlich wird dem Bataillon die Ausbildungskompanie 2/7 (AKp 2/7) unterstellt. Die 4./RakArtBtl 72 (Begleitbatterie) bleibt in DÜLMEN weiterhin dem BeobBtl 73 truppendienstlich unterstellt.
Durch den Standortwechsel verliert das Bataillon aber einen erheblichen Teil seiner hochqualifizierten und erfahrenen Offiziere und Unteroffiziere m.P. Dies lässt die Einsatzbereitschaft erheblich absinken. Auch die organisatorischen Veränderungen, wie die Bildung von Feuereinheiten sowie die Umstellung des Auffüllrhythmuses, erfordern erhebliche Anstrengungen auf allen Führungsebenen. Mit der personellen Konsolidierung steigt die Leistungsfähigkeit des Bataillons in den nächsten Jahren wieder schnell an, was sich u.a. bei den Prüfungen gemäss Paragraph 78 Bundeshaushaltsordnung (BHO), der Materialprüfstufe C sowie diversen Truppenübungsplatzaufenthalten bald zeigt.
Um in WUPPERTAL die Kontakte zur Öffentlichkeit zu verbessern, werden Vertreter aus Wirtschaft, Justiz, Presse und Parteien zu einem Besuch während eines Truppenübungsplatzaufenthaltes in MUNSTER am 17.11.1982 und zu verschiedenen
Barbarafeiern, Mai-Bällen und einem Oktoberfest eingeladen.
Aber nicht nur in positiver Hinsicht macht das Bataillon Schlagzeilen. Am 27.06.1983 verunglückt ein FERA-Gerät auf dem Standortübungsplatz. 3 Soldaten werden verletzt, das Feuerleitgerät wird erheblich beschädigt.
Im Oktober desselben Jahres zieht die ebenfalls mit Raketen ausgestattete Panzerjägerkompanie 200 (PzJgKp 200), als neuer Truppenteil in die COLMAR-Kaserne ein. 1984 wird dem Bataillon eine besondere Ehre zuteil. Die 2.Batterie nimmt am 29.07.1984 beim Abschiedsbesuch des Bundespräsidenten Dr.Carstens bei der Bundeswehr an der Feldparade der verstärkten Panzerbrigade 20 auf dem Truppenübungsplatz BERGEN teil.

Mit der Artilleriestruktur 1985 stand die nächste Umgliederung bevor. Danach hat das Bataillon neben der Stabs- und Versorgungsbatterie, zwei schiessende Batterien LARS und zwei schiessende Batterien MARS.Das Personal für die neuen Batterien wird aus der Umstrukturierung der PzArtBtl der Brigaden gewonnen. Die Begleitbatterie (bislang 4./RakArtBtl 72) wird als selbstständige  Einheit dem Regiment direkt unterstellt. Durch die Einführung des neuen Waffensystems und der dazugehörigen Munitionssorten (Bomblett-/Minengefechtsköpfe mit endphasengelenkten Tochtergeschossen) wird der DivArtFhr in die Lage versetzt, Ziele in der Tiefe des Gefechtsfeldes wirksam bekämpfen.
Im Juli 1991 steht fest, das das RakArtBtl 72 aufgelöst wird und in das RakArtBtl 150 in WESEL aufgeht. Ab September 1991 gehen die ersten Soldaten nach WESEL um die Kaderausbildung des RakArtBtl 150 (bisher KorpsArtBtl mit Waffensystem LANCE) mit den Waffensystemen LARS (2.Bttr) und MARS (3. und 4.Bttr) durchzuführen. Im Dezember findet der letzte Appell des Raketenartilleriebataillons 72 statt.

 

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